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Faust 2015 > Ebene 23 Valentins Tod
23 Valentins Tod
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Szenenbilder 01
Es ist Mitte August und damit der 4. Monat Margarethes Schwangerschaft. Zu Beginn der Szene entspricht die Bühne dem Bild „20 Unter der Laterne 1“.  Die Kuben bewegen sich so weit auseinander, dass im Hintergrund der Bühne filmische Szenen gezeigt werden können. 
Szenenbild 02
Marschierenden Soldaten, Gefechte, Tote und Verwundete, Lazarette - auch Bordelle usw.
Szenen werden im Hintergrund abgespielt: Valentin, der Bruder Margarethes als Soldat mit einer Verwundung im Lazarett der Kaserne. Seine linke Hand ist verbunden. Auf einem Feldbett sitzend hält er einen Brief in den Händen, den ihm vermutlich Frau Marthe geschrieben hat. Seine unvorstellbare Wut ist offensichtlich. Er tobt, rauft sich die Haare. Seine Wut gilt dem Mann, der seine Schwester in eine ausweglose Lage gebracht hat. Ihre gemeinsame Mutter war vor wenigen Wochen unter fragwürdigen Umständen gestorben. In seiner Verzweiflung stürzt er los, begeht Fahnenflucht.
Szenenbild 03
Damit endet die filmische Projektion und Valentin stürzt zwischen den hoch aufgerichteten Kuben zur Vorderbühne.
Szenenwechsel :
Szenenbild 04
Noch bevor Valentin die Vorderbühne erreicht hat ist, flieht Margarethe vor Faust auf die Bühne und hält sich an der Laterne fest. Faust folgt in kurzem Abstand und greift nach ihrem Arm. Sie wendet sich ab. Aus ihrer Gestik ist erkennbar, dass es zum Streit kam. Faust will sie mit einer größeren Summe Geldes für das Kind entschädigen. Er hält ein Geldbündel in der Hand und will Margarethe zwingen, es anzunehmen. Sie ist zu stolz und schlägt ihm ins Gesicht.
Mephistopheles und Panthyrann sind synchron zu Margerethe und Faust auf die Bühne gekommen, halten sich versteckt und beobachten die Streitenden interessiert, eher belustigt. Faust hat sich nach dem Schlag abgewendet und steht abseits. Margarethe bricht an der Straßenlaterne zusammen und liegt weinend am Boden.  Faust ist unschlüssig, entdeckt  Mephistopheles und begrüßt ihn mit wütender Gebärde. Faust will den Schlag, den er von Margarethe bekam, an Mephistopheles weiter geben. Ihn macht er schuldig an allem Ärger.

Szenenbild 05
In diesem Moment erscheint Valentin und sieht seine Schwester neben der Laterne liegen,
Mephistopheles, in Erwartung eines Kampfes auf Leben und Tod, zieht Faust in Richtung der Geschwister. Valentin zieht seinen Degen und stürzt sich schreiend auf beide.
Valentin
Vermaledeiter Rattenfänger!
Nun soll`s an ein Schädelspalten!
 
Szenenbild 06
Mephistopheles drückt Faust ein Messer in die Hand, springt einige Schritte zurück und schreit Faust an:
 
Mephistopheles   
Herr Doktor, zugestoßen!
 
Valentin und Faust ringen kurz miteinander. Faust ist zum ersten Mal in seinem Leben in einen Zweikampf verwickelt. Nichts ist ihm mehr zuwider als das, aber er spürt ungewohnte Kräfte in sich. Mephistopheles dauert die Rangelei zu lange und er schreit nochmals: 
 
Mephistopheles   
Stoß zu!
 
Faust stößt mit dem Messer mehrfach ziellos auf seinen Gegner ein und Valentin fällt stöhnend zu Boden. Faust steht unschlüssig vor dem Verwundeten und beugt sich zu ihm herab.
 
Valentin
O weh!
 
Valentin tritt mit letzter Kraft gegen Fausts Beine. Faust taumelt und stürzt, sich mehrfach überschlagend mit dem Kopf gegen die Straßenlaterne. Ohnmächtig bleibt er mit einer Platzwunde am Kopf liegen.
 
Mephistopheles   
Nun ist der Lümmel zahm!
Nun aber fort! wir müssen gleich verschwinden;
Denn schon entsteht ein mörderisch Geschrei.
 
 
Szenenbild 07
Mephistopheles und Panthyrann sehen sich erstaunt an, eilen zu Faust und untersuchen ihn, geben auf, ihn sofort zum Bewusstsein zurückholen zu können und tragen bzw. schleifen ihn mühevoll von der Bühne.
Bühnenverwandlung: Die rückseitige Häuserfront teilt sich und die Bühne wird leer bis auf die Laterne, neben der sich Margarethe aus ihrer Verzweiflungsohnmacht aufrichtet und erkennt, was soeben geschehen ist. Mephistopheles und Panthyrann fliehen mit
dem ohnmächtige Körper Fausts in die Dunkelheit der Hinterbühne.
In tiefster Verzweiflung wirft sich Margarethe auf ihren Bruder. Sie stellt fest, dass er lebt und bemüht sich, seinen Kopf auf ihren Schoss zu ziehen.
Margarethe
Allmächtiger! Welche Not!
 
Valentin
Mein Gretchen,                      
Du bist doch nun einmal eine Hur!
 
Valentins Kopf fällt leblos zurück und Margarethe schreit, dass ihre Stimme sich überschlägt:
 
Margarethe
Mein Bruder! 
 
Szenenbild 08
Die Bühne ist gespenstisch leer und verdunkelt sich. Während Margarethe leise wimmernd über dem Leichnam liegt, schwebt
Mater Agape schemenhaft herbei, kniet neben Margarethe nieder und streicht ihr tröstend über den Kopf.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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