Die Einbeziehung der Musik
von Gustav Mahler bildet einen musikalischen Rahmen der Inszenierung.
Insbesondere erhält die 8. Sinfonie einen Stellenwert, der dem Text Goethes
äquivalent ist.
Der erste Satz dieser
Sinfonie wird im „Prolog im Himmel“ und
der zweite Satz im „Epilog“ eingespielt bzw. umfangreich zitiert. Damit
bekommen diese beiden Eckszenen eine starke musikalische Aufwertung, so dass
Text, Musik und Bühnengestaltung als gleichwertig zu betrachten sind.
Im Prolog sollte die Musik
bereits während des „Vorspiels auf dem Theater“ als Begleitmusik eingespielt
werden.
Im Epilog bekommt sie Musik
sogar die „tragende“ Rolle, denn der Originaltext ist einerseits darin
enthalten und zum anderen führt dieser Sinfoniesatz zu dem Kulminationspunkt,
in dem die gesamte Inszenierung „Faust 205“ enden soll – dem „Ewig Weiblichen“.
Der überwiegende Teil des Textes der „Bergschluchten“ hat keinen direkten Bezug
zum Faust-Thema. Das dürfte auch der Grund sein, der es fast unmöglich macht,
diese Texte als gesprochenes Wort wirkungsvoll in eine Theaterinszenierung
einfließen zu lassen. Durch die Musik Gustav Mahlers bekommt diese Szene eine
neue Dimension, die der Inszenierung eine übermächtige Gewalt an
Ausdrucksstärke gibt. Damit wird die meist vernachlässigte Szene
„Bergschluchten“ zum Höhepunkt der gesamten Inszenierung.
Das Lied „Wo die schönen
Trompeten blasen“ aus dem Liederzyklus „Des Knaben Wunderhorn“, ebenfalls von
Gustav Mahler, wird mehrfach verwendet - ebenso das Motiv „Neige, neige, du
Ohnegleiche …“ aus der 8. Sinfonie. Dieses Motiv ist zwingend als Begleitmusik
in der Szene „28 Unter der Laterne 2“ notwendig. Auch in den Szenen „Todeszelle
1 und 2“ sollte diese Begleitmusik verwendet werden.
Ebenso wie die Bühnenentwürfe
skizzenhaft zu bewerten sind, sind auch die möglichen Musikzitate nicht exakt
vorgeschlagen. Der Fundus, den die Sinfonik G. Mahlers bietet, ist uferlos!
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