54 „Das Ende“
Faust läuft blind ins
Freie und gerät auf den Kriegerfriedhof.
Der Regieplan Mephistopheles`
und Panthyranns wird durchkreuzt von einem Zwischenfall. Kinder spielen Krieg
und ein kleines Mädchen flüchtet sich vor einer Bagatelle – einer großen Spinne
- zu Faust, umklammert Schutz suchend
die Beine des alten Mannes.
Faust streicht dem
Mädchen zärtlich über den Kopf und das erste Mal in seinem Leben spürt er, dass
er Tränen vergießen kann, nicht aus Trauer sondern vor Glück, einem
Menschenleben Schutz bieten zu dürfen. Hier in diesen kurzen Momenten geschieht
die „große Metamorphose“ in Fausts Leben, die ihn bereit macht zur Vergebung -
nicht der Vergebung durch eine fragwürdige Religion sondern Vergebung durch die
Macht der Liebe.
Diese Macht,
verkörpert durch die Mater Agape, lässt die Seele Fausts in Regionen
entschwinden, in der sich die Seele Margarethes bereits befindet. Die
Vereinigung beider findet nun statt und Faust kann sich der Vergebung durch die
im Erdenleben von ihm betrogene Frau sicher sein.