Szenenbild 04
Die Beleuchtung wird reduziert.
Während dieses Dunkelwerdens wird ein Intermezzo angefügt.
Das alte Paar Baucis und Philemon
kommt, gebückt, sich gegenseitig stützend, aus dem Dunkel der rechten Seitenbühne
und geht langsam über die Bühne. Baucis hält einen Strauß Rosen im Arm,
Philemon einen Korb mit Obst und Gemüse.
Im Vorübergehen sehen sie
Margarethe in den Fesseln hängen. Baucis bleibt stehen und hält Philemon am Arm
fest, auf die Gefesselte zeigend, an. Die alte Frau geht auf die Gefesselte zu,
bleibt mit der Geste einer Lauschenden stehen und streicht sanft mit der
rechten Hand Margarethe über den Kopf. Margarethe spürt diese Berührung nicht.
Baucis zieht eine Rose aus
ihrem Strauß und steckt sie vorsichtig in die Kettenglieder dicht über der
linken Hand Margarethes.
Wie zum Abschied küsst
Baucis den Kopf Margarethes, wendet sich und geht zu ihrem Gatten, der seiner Frau zufrieden
lächelnd zugeschaut hat, zurück. Er
empfindet größte Genugtuung beim Anblick der Güte, der seine Frau fähig ist.
Mater Agape kommt ihnen
entgegen ohne dass die beiden Alten die Erscheinung bemerken können. Im
Vorbeigehen verbeugt sich Mater Agape vor
dem Paar und weist damit darauf hin, dass es in der Inszenierung der beiden
Akteure Mephistopheles und Panthyrann nur drei Personen gibt, das sind Margarethe,
Philemon und Baucis (nicht zu vergessen ist der Wanderer), die wahre
menschliche Größe zeigen.
Philemon dreht sich einmal
zögernd nach Margarethe um und wischt sich Tränen aus den Augen. Es ist wie ein
Traum, ein Traum von elterlicher Sorge und Zuwendung, der voller Rührung ist.
Die gesamte Bühne
verdunkelt sich endgültig und die Szene ist beendet.