Wie Felsenabgrund mir zu Füßen
Auf tiefem Abgrund lastend ruht,
Wie tausend Bäche strahlend fließen
Zum grausen Sturz des Schaums der Flut,
Wie strack, mit eignem kräftigen Triebe,
Der Stamm sich in die Lüfte trägt;
So ist es die allmächtige Liebe,
Die alles bildet, alles hegt.
Ist um mich her ein wildes Brausen,
Als wogte Wald und Felsengrund,
Und doch stürzt, liebevoll im Sausen,
Die Wasserfülle sich zum Schlund,
Berufen, gleich das Tal zu wässern;
Der Blitz, der flammend niederschlug,
Die Atmosphäre zu verbessern,
Die Gift und Dunst im Busen trug:
Sind Liebesboten! sie verkünden,
Was ewig schaffend uns umwallt.
Mein Inn`res mög es auch entzünden,
Wo sich der Geist, verworren - kalt,
Verquält in stumpfer Sinne Schranken
Scharfangeschloss`nem Kettenschmerz.
O Gott, beschwichtige die Gedanken,
Erleuchte mein bedürftig` Herz!