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Faust 2015 > Ebene 24 Faust im Koma
24 Faust im Koma
 
Die beiden Regisseure Mephistopheles und Panthyrann stehen vor dem absoluten Chaos. Das war nicht im Konzept vorgesehen, dass sich Faust eine schwerwiegende Kopfverletzung zuzieht und ins Koma fällt.
Die Bühne ist völlig leer. Weit im Hintergrund trennt eine Horizontlinie das Schwarz des Bühnenbodens vom Schwarzblau des sternenlosen Himmels.
Faust liegt in Bühnenmitte, Mephistopheles kniet neben ihm, einen Stein in der Hand, mit dem er Faust erschlagen will. Er gibt es auf, mit diesem Menschen noch etwas anfangen zu können. Im letzten Moment stürzt sich Panthyrann auf ihn und rettet Faust das Leben. Beide geraten darüber in furchtbaren Streit.
Sie prügeln sich, bis sie in ein höllisches-himmlisches Gelächter verfallen. Sie rücken ihre Kleidung zurecht, gehen kumpelhaft zur Bühnenrampe, wo der Almanach Mephistopheles` liegt,  und sitzen wie zu Beginn der Vorstellung, als sie um die Seelen der Zuschauer würfelten.
Sie blättern lustlos und unentschlossen in dem dicken Buch, klappen es zu und gehen zurück zu dem leblosen Körper Fausts.
Sie haben sich drei Varianten ausgedacht, mit Faust zu verfahren. Tatsächlich totschlagen, ihn mit Schockbehandlung zurück in das Leben zu holen oder ihn mit viel Geduld, Suggestionen und Traumerlebnissen langsam wieder zum Bewusstsein zu bringen Schließlich bleibt ihnen viel Zeit, bis sie ihn mit dem zu erwartenden Schicksal Margarethes konfrontieren können.
Panthyrann steht auf und holt ein Krankenbett aus der Nebenbühne. Beide heben den Körper in das Bett und schieben ihn an die Stelle der Bühne, an der sich eine Versenkung befindet. Unterhalb des weiteren Bühnengeschehens soll Faust Traumvisionen und Schocktherapien erleben, einsuggeriert von Mephistopheles.
Erst jetzt wird erkennbar, dass der Mittelgang zwischen den Zuschauertribünen, der in den späteren Szenen als Auffahrt zur Bühne benötigt wird, eine gläserne Decke hat. Durch dieses Glasdach wird der Raum, in dem Faust liegen wird, für das Publikum bis zu seinem Wiedererwachen ständig sichtbar sein.
Ein Arzt kommt zu Faust und schließt ihn an die notwendigen Geräte an, die für Komapatienten unerlässlich sind. Bis zur Walpurgisnacht wird Faust in diesem Krankenzimmer verbringen -  also bis zum 30. April des Folgejahres.
In der Ferne entsteht ein heller Punkt - der Vogel „Corvus Mystcus“, der sich gewaltig vergrößert und schließlich über der Bühne in riesiger Größe schwebt. Er wacht über das Leben Fausts und schützt es vor der eventuellen Willkür der Religionsmächte Panthyrann und Mephistopheles. 
Mephistopheles nimmt seinen Almanach und beginnt zu blättern. Panthyrann nickt zustimmend und schaut Mephistopheles über die Schulter zu.
 
 
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