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Faust 2015 > Ebene 25-0 Sinfonia Feminina / Anmutige Gegend
25 Sinfonia feminina / Anmutige Gegend 
 
Die Sinfonia Feminina“ wurde eingefügt, um einen vorläufigen Schlusspunkt unter die sogenannte „Gretchentragödie“ zu setzen.
Auch wenn die Gestalt Margarethes in den folgenden Szenen immer wieder in Fausts Träumen präsent bleibt, so wird ab jetzt das „reale“ Geschehen unterbrochen und erst, nachdem Faust aus dem Koma erwacht sein wird, kann die bekannte Handlung des „Faust I“ fortgeführt werden.
 
Mephistopheles und Panthyrann wissen am Ende der Szene „23 Valentins Tod“ nicht, wie lange der Komazustand anhalten wird, müssen jedoch alles versuchen, Faust bis zu Entbindung Margarethes wieder in den Zustand normalen Bewusstsein zurück zu holen.
Mit dem Hilfsmittel des Almanachs, den Mephistopheles stets bei sich trägt, und seiner Fähigkeit, durch Suggestivkraft in das Unterbewusstsein des Patienten einzugreifen, besteht die Hoffnung dass das gelingen wird.
Die bildhaften Erlebnisse der „Sinfonia Feminina“ wird die erhoffte Wirkung verfehlen. Erst viel später, wenn Faust im Traumzustand in den Feuerschlund eines Vulkanes stürzt, kommt er zurück ins Leben. In der Realzeit wird das im Mai des darauffolgenden Jahres sein.
 
Mephistopheles wählt, zumindest für die mittleren Szenenfolgen der Sinfonia Feminina (Sätze 2 und 3) Frauenschicksale, denn Faust dürfte nach den Erfahrungen mit Margarethe besonders sensibel darauf reagieren.
Die Realisierung der Szenen erfolgt durch filmische Einspielung möglichst knapp, stark gestrafft, mitunter schockierend mit surrealistischen Tendenzen. Die Körperproportionen müssen nicht mehr der Bühnenrealität entsprechen, sondern können stark vergrößert gezeigt werden.
 
Mit dem Öffnen des Vorhanges ist nur das Krankenzimmer sichtbar.
Mephistopheles sitzt auf dem Bettrand Fausts und blättert im Almanach. Panthyrann steht etwas abseits und schaut sich die vielen medizinischen Geräte an. Mephistopheles legt den aufgeschlagenen Almanach auf den Körper Fausts und beginnt über Fausts Gesicht beschwörende Handbewegungen zu machen
Damit verschafft sich Mephistopheles Zugang zu Fausts Unterbewusstsein und die Bilder, die Mephistopheles Faust einsuggerieren will, entstehen auf der Filmleinwand, die sich etwa zwei Meter hinter der Rampe über die gesamte Bühnenfläche spannt.
Während der Bilder ertönen Teile des Originaltextes der "Anmutigen Gegend", ohne dass thematische Bezüge zu den Bildern erkennbar sind. Die Texte werden von einer vor der Projektionsebene stehenden Schauspielerin gesprochen. Die weich klingende Altstimme wird in gedämpfter Lautstärke im gesamten Zuschauerraum über Lautsprecher übertragen.
 
 
1. Satz                 marcia funebre / „Das Begräbnis des Pharao“
2. Satz                 dance macabre / „Frauen“
3. Satz                allegro con brio / “Das Opfer“
4. Satz                 Requiem / „Die Glocke von Buchenwald“
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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