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Faust 2015 > Ebene 25.2 2.Satz dance macabre
2. Satz     dance macabre / Frauen 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Inquisitionsgericht tagt, um eine Frau der Hexerei zu beschuldigen. Der Scheiterhaufen ist bereits errichtet. Die junge Frau wird dem Tribunal von geistlichen Würdenträgern vorgeführt, die Verhandlung ist in Windeseile beendet. Der Henker zerrt die Verurteilte an den Pfahl und bindet ihre Hände hoch über dem Kopf fest. Die Würdenträger sehen dem Geschehen mit lüsternem Gesichtsausdruck zu.
Wie eine makabere Begleitmusik hören sich die Verse aus der „Anmutiger Gegend“ an.
 
Stimme
Nacht  ist schon hereingesunken,
schließt sich heilig Stern an Stern,
große Lichter, kleine Funken
glitzern nah und glänzen fern;
Glitzern hier im See sich spiegelnd,
glänzen droben klarer Nacht;
Tiefsten Rufens Glück besiegelnd,  
herrscht des Morgens ferne Pracht.
 
 
Szenenbild 01
Der Henker entzündet das Feuer und die Flammen ergreifen schnell das vor Schmerz aufschreiende Opfer. Der Henker weiß um den tieferen Sinn der Veranstaltung und greift der Frau hart in das sparsam von einem Tuch bedeckte Geschlecht.
In dem Moment, in dem die Flammen den gesamten Frauenkörper umschlingen, erleben alle Würdenträger den erhofften „himmlischen“ Orgasmus. Das Schreien der Frau wie auch alles, was bisher geschah, war tonlos, war stumm. Erst das orgastischen Schreien und Stöhnen der Inquisitoren wird akustisch ausgemalt und zur Ekstase getrieben. Die Mitte der Inquisitorengewänder färbt sich dunkel durch den von innen durchdringenden Samenerguss. Der Scheiterhaufen ist sehr schnell nieder gebrannt und die Filmprojektion versinkt im Schwarz. Wie ein Echo füllt sich nacheinander die schwarze Fläche mit ins Unendliche gehenden lodernden Scheiterhaufen. Dazu wird die folgende Textzeile wiederholt und im gesamten Zuschauerraum verteilt mehrfach mit starkem Crescendo gesprochen. 
Stimme
Ein Paradies wird um mich her die Runde.
 
Szenenbild 02
Schlagartig verstummt der Text. Die Projektionswand wird schwarz und Mephistopheles schüttelt wiederum vergeblich den leblosen Körper Fausts. Mephistopheles gibt auf, schlägt wütend mit großem Knall den Almanach zu und schiebt das Buch Panthyrann zu, dass er den nächsten Versuch starten soll.
 
 
 
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