Die prächtig geschmückte Mumie des Pharaos ist auf einer großen mit tausenden Blumen geschmückten Ebene aufgebahrt. Palmenblätter bilden den terrassenförmigen Untergrund, auf dem ein goldener altarähnlicher Aufbau prangt. Auf diesem steht der Sarkophag aus grün leuchtendem Alabaster. Auf und ab schwankt er im gleichmäßig schwebenden Rhythmus der Schritte der ihn tragenden Sklaven. Zum nächsten Leben wird er geleitet und begleitet von seinem Hofstaat, der ihm auch im Jenseits zur Verfügung stehen wird.
Vor ihm laufen zwölf mit goldenen Tüchern behängte Fackelträger. In jeder Hand tragen sie feierlich eine leuchtend rauchende Fackel am ausgestreckten Arm. Die Flammen bringen die umgebende Luft im weiten Umkreis in ein Flimmern und Zittern.
Der ganze Zug ist von traumhafter Wirklichkeit, es sind lebendige Menschen, die da schreiten, aber alle beben in der Gewissheit, in wenigen Minuten das Licht dieser Erde zu verlassen. Sie nehmen Abschied von ihrer Vergangenheit, von ihrer irdischen Zukunft, vom Licht, vom Schatten, vom Leben.
Die hintere Gruppe des Zuges wird von einem reichgeschmückten Feldherrn zu Pferde angeführt. Hinter ihm laufen schwer bewaffnete Krieger. Alle sind zu dem großartigen Ereignis geschmückt und in herrliche Gewänder gekleidet. An Farben für die Münder und Augenbrauen der Auserwählten schönen Sklavinnen hat man nicht gespart. Es ist ein Festzug im wahrsten Sinne des Wortes. Einige tragen Säuglinge auf ihren Armen. Verschiedentlich sieht man zu Fuß gehende Kinder und Halbwüchsige.
Körbe mit Früchten tragen die einen, Schläuche mit Wasser und Wein andere. Speisen, herrlich angerichtet, in der heißen Sonne schon jetzt in sich zusammenfallend, gärend zerfließend auf den goldenen Tabletts. Da laufen Dienerinnen in kostbaren Gewändern sowie viele Prostituierte, aufreizend sparsam bekleidet.
Ein großes schwarzes Loch, ein Gang in das Innere der Pyramide wird sichtbar. Über diesem Eingang sind riesige Steine zu einem Wall aufgeschichtet. Der Sinn dieses Steinwalles wird sich erst am Schluss der Szene offenbaren.
Nach und nach verschwindet der Menschenzug im Dunkel des Ganges