28 Karnval Teil 2 - faust-1-faust-2-inszenierung.com

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28 Karneval / Teil 2
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Geiz
So kann man doch, wenn es beliebt,        
Vergnüglich diesen Kreis beschauen;
Denn immerfort sind vornean die Frauen,
Wo`s was zu gaffen, was zu naschen gibt.
Noch bin ich nicht so völlig eingerostet!
Ein schönes Weib ist immer schön,
Und heute, weil es mich nichts kostet,
So wollen wir getrost sponsieren gehen.                     
Wie feuchten Ton will ich das Gold behandeln;
Denn dies Metall läßt sich in alles wandeln.
Herold
Was fängt der an, der magre Tor?
Hat so ein Hungermann Humor?
Dazu darf ich nicht schweigsam bleiben,
Gib meinen Stab, ihn zu vertreiben!
Plutus         
Er ahnet nicht, was uns von draußen droht;
Ihm wird kein Raum für seine Possen bleiben;
Gesetz ist mächtig, mächtiger ist die Not.           
Getümmel und Gesang
Das Wilde Heer, es kommt zumal
Sie feiern ihren großen Pan.
Plutus         
Ich kenn euch wohl und euren Großen Pan!
Das Wunderlichste kann geschehen;
Gnomen
Da trippelt ein die kleine Schar,
Wir sind der guten Menschen Freund.
Doch bringen wir das Gold zu Tag,
Damit man stehlen und kuppeln mag,
Nicht Eisen fehle dem stolzen Mann,
Der allgemeinen Mord ersann.                           
Und wer die drei Gebot veracht`t,                     
Sich auch nichts aus den andern macht.
Das alles ist nicht unsre Schuld;
Drum habt sofort, wie wir, Geduld!
Nymphen im Chor        
Das All der Welt                                      
Wird vorgestellt
Im großen Pan.
Ihr Heitersten, umgebet ihn,
Im Gaukeltanz umschwebet ihn!              
Denn weil er ernst und gut dabei,
So will er, dass man fröhlich sei.
Gnomen und Riesen
Jeder Schatz in deinen Händen
Kommt der ganzen Welt zugut.       
Plutus         
Nun wird sich gleich ein Greulichstes eräugnen,         
Hartnäckig wird es Welt und Nachwelt leugnen:                  
Du schreibst es treulich in dein Protokoll. 
Herold
Was hast du uns für Leid gebracht!
Plutus         
Schrecken ist genug verbreitet,
Hülfe sei nun eingeleitet! –
Schlage, heil`gen Stabs Gewalt                                   
Dass der Boden bebt und schallt!
Du geräumig weite Luft,
Fülle dich mit kühlem Duft!
 
 
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