Szenenbild 03
Eine Halluzinationen Margarethes
wird am Horizontvorhang sichtbar. Eine weite Frühlingslandschaft bildet sich.
Im kalten Mondlicht sieht man blühende Apfelbäume. Draußen im Freien beginnt
sich das neue Leben zu entfalten während drinnen im Verlies eine junge Frau in
zweifelhafter Schuld auf ihre Hinrichtung wartet, ein dramatischer Widerspruch,
der die Tragik dieser Szene erhöht.
Eine Tür knarrt sehr laut
und ein Gefängniswärter stürmt auf das Gittertor zu und reißt es zur Seite. Er
hat ein fürchterliches Aussehen, zerlumpt, angetrunken und stinkend vermutlich.
Er stürzt auf Margarethe
zu, die in diesem Moment in den Lichtkegel eines Scheinwerfers kommt. Damit
wird ihre entsetzliche Lage sichtbar. Er schließt die Handschellen auf, reißt
ihr dem Umhang ab, den er mit einem Fuß zur Seite schleudert. Sie wird auf das
Stroh geworfen. Der Wärter lässt seine Hosen herunter und vergewaltigt
Margarethe brutal. Sie kann vor Entsetzen und Schmerzen nur stöhnen. Nach dem
schnellen Akt zerrt er sie wieder auf die Beine und schließt sie in die
Handschellen ein, zieht sich, befriedigt grinsend, die Hosen hoch und verlässt
die Szene, indem er das Tor krachend in das Schloss fallen lässt.
Der Umhang, der ihr zuvor
noch etwas ihrer Körperwärme ließ, bleibt weit von ihr entfernt liegen.
Die Halluzination der
blühenden Apfelbäume verschwindet.