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Faust 2015 > Ebene 49 Die besiegte Revolution
49 Die besiegte Revolution
 
Die Szene findet im Thronsaal des Kaisers statt (analog Szene 27 „Thronsaal des Kaisers“). Der Thron ist nicht mehr wegen der drohenden Pleite des Kaiserreiches mit Tüchern verhängt. Die Höflinge sind die bekannten Marionetten von damals. 
Kaiser
Von allen Seiten her kommt frohe Botschaft an:
Beruhigt sei das Reich, uns freudig zugetan.
Hat sich in unsern Kampf auch Gaukelei geflochten,
Am Ende haben wir uns nur allein gefochten.
Und alles stimmt mit ein - er braucht nicht zu befehlen -
„Herr Gott, dich loben wir !" aus Millionen Kehlen.
Euch Treuen sprech ich zu so manches schönes Land,
Als Richter werdet ihr Endurteile fällen,
Berufung gelte nicht von euren höchsten Stellen.
 
Erzbischof  
Im Namen aller sei dir tiefster Dank gebracht!
Du machst uns stark und fest und stärkest deine Macht.
 
Die weltlichen Fürsten entfernen sich. Der Geistliche, der Bischof, bleibt stehen und spricht pathetisch
 
Kaiser
Sein väterliches Herz, von Sorge bangt`s um dich.
 
Kaiser
Sprich!
 
Kaiser
Mit welchem bitter`n Schmerz find ich, in dieser Stunde
Dein hochgeheiligt Haupt mit Satanas im Bunde!
Zwar, wie mir scheinen will, gesichert auf dem Thron,
Doch leider! Gott dem Herrn, dem Vater Pabst zum Hohn.
Wenn dieser es erfährt, schnell wird er sträflich richten,
Mit heiligem Strahl dein Reich, das sündige, zu vernichten.
Doch schlag an deine Brust und gib vom frevlen Glück
Ein mäßig Scherflein gleich dem Heiligtum zurück.
Die Reue spricht sich aus, und du wirst Gnade finden.
 
Kaiser
Durch meinen schweren Fehl bin ich so tief erschreckt;
Die Grenze sei von dir nach eignem Maß gesteckt!
Mag so ein großes Werk den frommen Sinn verkünden,
Zu preisen Gott den Herrn, so wie mich zu entsündigen.
Genug! Ich fühle schon, wie sich mein Sinn erhöht.
Ein förmlich Dokument, der Kirche das zu eignen,
Du legst es vor, ich will`s mit Freuden unterzeichnen.
 
Kaiser
Die Kirche segnet den, der ihr zu Diensten fährt.
 
Kaiser
Die Sünd ist groß und schwer, womit ich mich beladen;
 
Der Bischof entfernt sich nicht ehrerbietig sondern mit Stolz und Arroganz. Der Kaiser ist allein, nimmt sich die Krone vom Kopf und rauft sich die Haare darüber, dass er wieder einmal der Kirche mehr Reichtum geschenkt hat, als ihr zusteht.
 
 
Kaiser
So könnt ich wohl zunächst das ganze Reich verschreiben!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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