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Faust 2015 > Ebene 56 Epilog
56 Epilog
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wurde im „Prolog im Himmel“ der erste Satz von Gustav Mahlers 8. Sinfonie eingespielt, so folgt im Epilog der 2. Satz – die Vertonung eben dieses Textes.
Der Epilog wird nicht als „Fortführung“ verstanden, sondern ausschließlich als dem Drama „angehängtes“ Stück, eher vergleichbar der vorangestellten „Zueignung“.  Hatte diese „Zueignung“ einstimmenden Charakter, so soll der Epilog „ausstimmen“, Resümee ziehen, zusammenfassen. Im „Faust 2015“ führt dieser Epilog zum Ziel, zum Kulminationspunkt der Inszenierung.
Zusammengefasst soll das Faust - Drama in der Aussage kulminieren: „Wozu brauchen wir Götter, Propheten und Gurus, wenn wir doch die Liebe haben!“ Dadurch begründet stehen Text und Szenenbilder ohne direkten Zusammenhangt zueinander. Es werden keine Heiligen Anachoreten symbolhaft dargestellt, auch auf Engel und andere himmlische Heerscharen wird verzichtet. Das Ziel, das im Prolog gesteckt wurde, manifestiert sich in den Begriffen „Jungfrau“ - „Mutter“ - „Königin“ - „Göttin“.
Im Gemälde „Der Kuss“ von Gustav Klimt, umschlossen von der Gestalt der Mater Agape, soll sich dieses Ziel, eben dieser Kulminationspunkt, manifestieren. Alles, was uns an religiösem Wahn, an Kriegen und Irrtümern auf unserem Lebensweg begleitet, wird vor dieser Erkenntnis nichtig, unwürdig – lebensverneinend.
 
Schlussapplaus
Nach dem „ersten Vorhanges“ bleiben Mephistopheles und Panthyrann auf der Bühne und setzten sich wie zu Beginn der Aufführung auf die Bühnenrampe, um ihr unterbrochenes Würfelspiel fortzusetzen. Während des nächsten „Vorhanges“ kommen der Theaterdirektor, der Dichter und die Lustige Person, alle mit Blumen in den Händen, und beglückwünschen und danken den Hauptmachern für die gelungene Inszenierung.
 
 
 
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