Faust bemerkt, dass in seiner Manteltasche ein Buch steckt. Wagner hat den „Faust I/II“ heimlich eingepackt. Faust blättert und sucht nach einer bestimmten Stelle.
Drei Mädchen, kommen als Nachzügler aus dem linken Tor und gleiten auf dem Laufband zur Bühnenmitte. Bärbel (später Bärbelchen genannt) ist eine kleine kokette Brünette, bekleidet mit einem Mieder über dem langen dunkelgrünen Rock. Die zweite ist eine junge Dame namens Lieschen, bekleidet mit einem Kleid, das an eine Abendrobe erinnert. Beide haben sich untergehängt und reden munter aufeinander los. Die dritte, Margarethe, geht auffällig im Abstand hinter den beiden. Margarethe tritt erstmalig in Erscheinung. Bekleidet mit ihrem taubenblauen knöchellangen Umhang, Trotz ihrer starren Haltung mustert sie verträumt die Umgebung. Faust hat den „Osterspaziergang" gefunden und liest Wagner vor. (Hier wieder das Prinzip, dass bekannte Gedichte oder Zitate aus Faust I/II szenisch vorgelesen werden). Ein leichter Windstoß bläst ihm die Mütze vom Kopf. Die Mütze landet nahe der Gruppe der Mädchen, die gerade die Plattform erreicht haben, auf dem Rasen.
Margarethe hat den lustigen Flug der Kopfbedeckung des ihr unbekannten alten Herren, der da so friedlich mit einem Buch auf dem Schoß sitzt und jemandem vorliest, verfolgt. Schnell springt sie, ihre Puppenhaftigkeit verlassend, die wenigen Schritte auf die Mütze zu, hebt sie auf und bringt sie dem Alten. Sie tritt damit ein in seine Welt. Die beiden Freundinnen ändern ihre Stellung schlagartig, verlassen das Laufband und warten, dass Margarethe zu ihnen zurückkommt.
Faust hat nicht aufgeschaut beim Lesen. Womöglich bemerkt er erst den Verlust der Mütze, als er diese in der Hand des Mädchens sieht, das auf einmal zaghaft und schüchtern neben ihm steht, denn sie möchte den Vortrag durch ihre Anwesenheit nicht stören. Sie bemerkt, dass ihr die Verse, die da gesprochen werden, bekannt sind. Sie steht neben dem Greis und hört andächtig zu.