Die Mutter kriegt das Ding
zu schauen,
Gleich fängt`s ihr heimlich
an zu grauen:
Die Frau hat gar einen
feinen Geruch,
Schnüffelt immer im Gebetbuch,
Und riecht`s einem jeden
Möbel an,
Ob das Ding heilig ist oder
profan.
Und an dem Schmuck da
spürt` sie`s klar,
Dass dabei nicht viel Segen
war.
„Mein Kind", rief sie,
„ungerechtes Gut
Befängt die Seele, zehrt
auf das Blut,
Wollen`s der Mutter Gottes
weihen,
Wird uns mit Himmels-Manna
erfreuen!"
Margretlein zog ein
schiefes Maul,
Ist halt, dacht sie, ein
geschenkter Gaul,
Und wahrlich! Gottlos ist
nicht der,
Der ihn so fein gebracht
hierher.
Die Mutter ließ einen
Pfaffen kommen;
Der hatte kaum den Spaß
vernommen,
Ließ sich den Anblick wohl
behagen.
Er sprach: „So ist man
recht gesinnt!
Wer überwindet, der
gewinnt.
Die Kirche hat einen guten
Magen,
Hat ganze Länder
aufgefressen
Und doch nie sich
übergessen;
Die Kirch` allein, meine
lieben Frauen,
Kann ungerechtes Gut
verdauen."